Summary
Endocrine changes induced by dopaminergic inhibition may play a part in the development
of sexual dysfunction (reduced libido/potency) in schizophrenic patients on long-term
neuroleptic treatment. Prolactin, testosterone, LH and FSH serum level determinations
by radioimmunoassays were performed in 27 schizophrenic males on long-acting fluphenazine
decanoate treatment. Of these patients, sexual dysfunction was present in 17 cases,
in 10 patients sexual activity remained unchanged. As compared to the 15 healthy controls
(7.33 ± 0.94 ng/ml), a significant increase of prolactin concentrations was found,
i.e. 28.2 ± 5.15 in the impotent groups, and 16.7 ± 2.12 in the non-impotent group.
The difference between the latter two mean values was, however, not significant. In
the patients with normal sexual activity the increase of LH concentration was highly
significant. It might be assumed that normal sexual behaviour despite neuroleptic
treatment and hyperprolactinaemia is related to the high concentration of LH, though
the mechanism of increased LH secretion has not been cleared as yet. The testosterone
and FSH concentrations showed no differences in various groups.
Zusammenfassung
Endokrine Veränderungen, die durch dopaminerge Hemmung induziert wurden, können teilweise
an der Ausbildung einer sexuellen Dysfunktion (herabgesetzte Libido/Potenz) bei schizophrenen
Patienten beteiligt sein, die langfristig mit Neuroleptika behandelt werden. An 27
schizophrenen männlichen Patienten, die einer langfristigen Fluphenazindekanoatbehandlung
unterzogen wurden, wurden mittels Radioimmunoassays die Prolaktin-, Testosteron-,
LH- und FSH-Serumkonzentrationen bestimmt. Unter diesen 27 Patienten bestand eine
sexuelle Dysfunktion in 17 Fällen, während bei 10 Patienten die sexuelle Aktivität
unverändert blieb. Verglichen mit den 15 gesunden Kontrollpersonen (7,33 ± 0,94 ng/ml),
fand sich ein signifikanter Anstieg der Prolaktinkonzentration, d.h. 28,2 ± 5,15,
bei der Gruppe der impotenten Patienten und 16,7 ± 2,12 in der Gruppe der nicht-impotenten
Personen. Allerdings war der Unterschied zwischen den letzten beiden Mittelwerten
nicht signifikant. Bei den Patienten mit normaler sexueller Aktivität war der LH-Konzentrationsanstieg
hochsignifikant. Es kann angenommen werden, daß ein normales sexuelles Verhalten trotz
neuroleptischer Behandlung und Hyperprolaktinämie mit der hohen Konzentration von
LH im Zusammenhang steht, obwohl der Mechanismus der erhöhten LH-Konzentration bis
jetzt ungeklärt geblieben ist. Die Testosteron- und FSH-Konzentrationen zeigten keine
Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen.